SPD-Fraktionschef Miersch hat Aussagen des Bamberger Erzbischofs Gössl zurückgewiesen. Kirche dürfe politisch sein, sich aber an “dieser Hetze” zu beteiligen, sei “unchristlich”.

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    7 days ago

    “Dann haben die Schwächeren keine Stimme mehr: nicht die Ungeborenen und nicht die pflegebedürftigen Alten; nicht die psychisch Kranken und auch nicht die sozial Schwachen, nicht die Menschen, die sich aufgrund von Krieg und Verfolgung auf die Flucht begeben und auch nicht die Natur, die gewissenlos ausgebeutet und zerstört wird.”

    Dieser Zynismus widert mich an. Die “christlichen” Parteien hetzen gerade an allen Fronten gegen ebenjene benannten Gruppen. Das hat mit der Frage von Abtreibungen auch null zu tun.

    “in welchen Abgrund der Intoleranz und Menschenverachtung wir gleiten, wenn die Verantwortung vor Gott immer mehr aus dem Bewusstsein der Menschen verschwindet”

    Leider lässt sich bei den “Christlichen” Parteien ebenso wie bei vielen Vertretern der Kirchen ebenjene Verantwortung schmerzlich vermissen.

    Ich muss dir allerdings widersprechen, dass “Atheisten sehr ethisch handeln”. Es gibt bei Atheisten das gesamte Spektrum an Haltung inklusive aus dem Atheismus begründeten Glauben der rassischen Überlegenheit gegen “minderwertige Menschen” und eines “Wettkampfes der Völker” wobei die Religiösität oft als Argument für die “Minderwertigkeit” anderer angeführt wird.

    Analog zu den Missbrauchskandalen in den Kirchen scheint man die Nazi-Atheistischen-Strömungen und deren wachsenden Einfluss auch in größeren Organisationen gerne unter den Tisch kehren zu wollen, um die atheistische Missionierung vorantreiben zu können.

    https://www.vice.com/en/article/too-many-atheists-are-veering-dangerously-toward-the-alt-right/

    By neglecting to address its darker currents, online atheism has perhaps unknowingly planted the seeds for the alt-right’s harvest. Three years ago Reddit’s atheism subforum, perhaps the largest community of atheists on the internet, was found to be the website’s third most bigoted—meaning not just tolerant of overt displays of bigotry, but actively supportive of them. Last year, the Daily Beast revealed that the study’s most bigoted Reddit subforum, the Red Pill, was founded by Robert Fisher, a Republican state lawmaker who is also an atheist.

    I spoke with a staffer at one of America’s largest secular organizations on the condition of anonymity who told me that issuing a statement condemning Spencer was discussed but shot down, in part because the organization’s leadership didn’t want to draw attention to the fact that Spencer is an atheist. This same organization, which regularly issues statements about political issues as a major part of its advocacy strategy, also reportedly declined staff requests to release a statement condemning Trump’s appointment of Steve Bannon as a White House adviser. According to the member I spoke to, the organization’s management didn’t want to publicly oppose anyone in Trump’s cabinet or inner circle.

    When I asked my source why they thought a secular organization’s leadership would make these decisions, they replied, “When advancing atheism is your primary motive, you may have an interest in ignoring that some atheists are white nationalists and neo-Nazis. But staying silent also means keeping supporters who may otherwise be pissed off that you criticized the alt-right.”

    But condemning Spencer and promoting an alternative aren’t enough. Atheists also need to ask ourselves difficult questions about the culture of our movement. Many atheists consider themselves transgressors who openly doubt and sometimes even mock the sincerely held beliefs of others—who take it upon themselves to slay “sacred cows.” This attitude is deeply embedded in movement atheism, where the most visible advocates tend to be vocally anti-religious. A 2013 study from the University of Tennessee at Chattanooga found that the atheists who consider themselves “anti-theists,” or vehemently opposed to religion in all its forms and eager to proactively fight it, have the highest rates of dogmatism and anger.

    The difficult truth spotlighted by both Spencer’s atheism and the silence of other atheists is that, despite the late Christopher Hitchens’s infamous proclamation that “religion poisons everything,” religion was never the problem. It was always something more complicated. Something uglier, more primal, more deeply human. Something the internet, with all the good it can foster, often facilitates. Until atheists and humanists confront this Something head on, we will continue to struggle with people like Spencer who embody an atheism that got rid of the gods but put white men in their place.

    • CyberEgg@discuss.tchncs.deOP
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      7 days ago

      Ich muss dir allerdings widersprechen, dass “Atheisten sehr ethisch handeln”. Es gibt bei Atheisten das gesamte Spektrum an Haltung inklusive aus dem Atheismus begründeten Glauben der rassischen Überlegenheit gegen “minderwertige Menschen” und eines “Wettkampfes der Völker” wobei die Religiösität oft als Argument für die “Minderwertigkeit” anderer angeführt wird.

      Da hast du mein Argument missverstanden. Ich schrieb nicht, “Atheisten handeln ausschließlich ethisch” oder etwas in der Richtung. Aber es gibt etliche Hilfsorganisationen ohne religiöse Hintergründe und atheistische Menschen, die sich sozial stark engagieren, ergo ist die Behauptung des Bischoffs, ohne Gott gäbe es keine Moral, falsch. Mein Eingangsstatement war ja genau, dass Empathie und Religion unabhängig voneinander sind.

      Und mal ehrlich: warum willst du darüber jetzt ne Diskussion aufmachen?

      • Saleh@feddit.org
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        7 days ago

        Mir ist es grundsätzlich wichtig vor extremistischem Atheismus zu warnen, da er mir hier auf Lemmy auch sehr häufig begegnet und oft Leute ebenjene hasserfüllten Narrative wie Spencer und co. unter dem Deckmantel von Atheismus verbreiten.

        Ich weiß, dass das auf dich nicht zutrifft. Wie im Artikel ausgeführt ist ebenjene Abgrenzung wichtig hervorzuheben.

        • CyberEgg@discuss.tchncs.deOP
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          7 days ago

          Was ist das, das religiöse Äquivalent zur Hufeisentheorie?

          Es gibt immer mal Spinner, die es zu weit treiben. Aber wir sollten nicht so tun, als gäbe es eine relevante, atheistisch motivierte Extremistenbewegung.

          Und damit lasse ich es gut sein und mich nicht auf weitere Diskussionen ein um nicht noch weiter vom Thema wegzukommen.

        • Silverlous@startrek.website
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          6 days ago

          Was war denn deiner Meinung nach der schlimmste Atheistische Extremismus Fall in Deutschland in den letzten zehn Jahren z.B?

          • Saleh@feddit.org
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            6 days ago

            Der Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg 2024 mit 6 Ermordeten und über 300 Verletzten

            https://de.wikipedia.org/wiki/Taleb_al-Abdulmohsen

            Dies habe ihn veranlasst, sich fortan öffentlich zu engagieren und im Februar 2016 in Halberstadt einen Asylantrag zu stellen. Dieser wurde im Juli desselben Jahres positiv beschieden, womit er als politischer Flüchtling anerkannt wurde.[5][14][15] Ein Auslieferungsersuchen Saudi-Arabiens wurde abgelehnt.[16] Saudi-Arabien soll deutsche Sicherheitsbehörden in jüngerer Vergangenheit dreimal vor al-Abdulmohsen gewarnt haben.

            Nach einem nicht realisierten Buchprojekt, das die „kreative Widerlegung des Islams“ voranbringen sollte, scheiterte auch das Vorhaben, eine Akademie „zur Abwendung des Islams“ zusammen mit der rechtspopulistischen AfD zu gründen.[18] Über sein derweil gestartetes Webforum wearesaudis.net und soziale Medien verhalf er nach Presseberichten dann anderen Personen zur Flucht aus Saudi-Arabien nach Deutschland.[19][20] Im Jahr 2019 hatte er der Frankfurter Rundschau und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Interviews gegeben, in denen er als Fluchthelfer vorgestellt wurde.[21][14] Auch die BBC stellte ihn und seine Website vor, die vom islamischen Glauben abgefallenen Asylsuchenden helfen soll, „insbesondere aus Saudi-Arabien und der Golfregion“.[22] Der Fokus seines Engagements als Helfer für Geflüchtete lag dabei vor allem auf Frauen – einige von diesen fühlten sich jedoch verunsichert durch falsche Informationen, Drohungen und teils unangebrachtes Verhalten, woraufhin sie den Kontakt zu ihm abbrachen. Trotz einzelner tatsächlicher Hilfsleistungen wurde er mehrfach wegen seines auffälligen Verhaltens kritisiert, darunter Anschuldigungen sexueller Belästigung, die jedoch nicht unabhängig bestätigt werden konnten

            Etwa 2019 überlegte man sich in der Organisation Säkulare Flüchtlingshilfe laut deren eigenen Angaben, mit al-Abdulmohsen zusammenzuarbeiten, um die Hilfe für atheistische Flüchtlinge aus Saudi-Arabien zu koordinieren. Diese Kooperation sei jedoch gescheitert.[24] Ein Vorstandsmitglied wurde von al-Abdulmohsen danach verfolgt und gestalkt, woraufhin mehrfach Anzeige gegen ihn erstattet worden sei.

            Für den Zentralrat der Ex-Muslime erklärte die Vorsitzende Mina Ahadi am 21. Dezember 2024, al-Abdulmohsen sei „kein Unbekannter, denn er hat uns seit Jahren terrorisiert.“ Sie meinte, dass er nicht nur Muslime hasse, sondern auch alle, die seinen Hass nicht teilen. So habe er sich sehr darüber aufgeregt, dass der Zentralrat wie die Flüchtlingshilfe liberale Muslime unterstützen würde

            Wenn man sich den gesamten Artikel durchliest, gewinnt man den Eindruck, dass sein extremer Atheismus ihm sehr geholfen hat, lange einen Deckmantel aufrechtzuerhalten und dazu beigetragen hat, dass die Warnungen vor seinen Terrorvorhaben durch Saudi Arabien und andere ignoriert wurden. Es kann ja nicht sein was nicht sein darf, dass so jemand ein gefährlicher Extremist sein könnte.

            “Konfessionslose” sind überdurchschnittlich bei AfD-Wählern vertreten.

            https://hpd.de/artikel/afd-waehler-und-humanisten-16347

            Dazu zwei Ergänzungen: Das war bei der NPD-Wählerschaft in den 2000er Jahren in Mecklenburg-Vorpommern und in Sachsen ebenso. Und: Es liegt nicht an den ostdeutschen Ländern, wo bekanntlich sowohl die Anzahl der Konfessionslosen wie die Anzahl der Wähler rechtsextremistischer Partei weitaus höher als in den westdeutschen Ländern ist. Auch in Hessen oder Nordrhein-Westfalen bildeten die Konfessionslosen bei den AfD-Wählern eine überdurchschnittlich große Gruppe.

            Das im Interview dann umfassen “ja aber keine echte Atheisten” gespielt wird, finde ich etwas schwach und es bestätigt wieder, was in dem Artikel über die USA beschrieben wird. Dass die Verbände dem Thema lieber ausweichen, als sich kritisch damit auseinanderzusetzen. Ebenso zeigt sich hier wieder das Muster, wie bei dem Attentäter von Magdeburg, dass der extremistische Atheismus nicht ernsthaft in Betracht gezogen und als Gefahr anerkannt wird, weil es ihn schlichtweg nicht geben darf.

            Eine wissenschaftliche Studie dazu kam für Deutschland auf folgendes Ergebnis:

            https://www.researchgate.net/publication/354789964_Religiositat_Atheismus_und_die_Neigung_zu_rechtsextremen_Einstellungen_-_Zur_Bedeutung_von_Starke_Inhalt_und_Funktion_nicht-religioser_UberzeugungenReligiosity_atheism_and_the_tendency_to_right-wing_e

            Während für die Identifikation mit Religion kaum Effekte berichtet werden können, befördert Atheismus rechtsextreme Überzeugungen. Verglichen mit anderen Faktoren, insbesondere dem Bildungsniveau, ist Religiosität jedoch weniger bedeutsam.

            • Silverlous@startrek.website
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              6 days ago

              Wenn man sich den gesamten Artikel durchliest, gewinnt man den Eindruck, dass sein extremer Atheismus ihm sehr geholfen hat, lange einen Deckmantel aufrechtzuerhalten und dazu beigetragen hat, dass die Warnungen vor seinen Terrorvorhaben durch Saudi Arabien und andere ignoriert wurden. Es kann ja nicht sein was nicht sein darf, dass so jemand ein gefährlicher Extremist sein könnte.

              Ähm, ich gewinne nicht mal ansatzweise diesen Eindruck, denn es wird nicht einmal erwähnt dass er sich selbst als Atheist bezeichnet hat. Für mich wirkt der Artikel eher danach, dass Islamophobie, bzw. Hass auf Menschen mit Migrationshintergrund einfach viel zu stark geduldet wird. Egal ob von Atheisten oder von Christen. Also keine Sorge ich geh schon davon aus dass er Atheist ist, jedoch wirkt Motiv einfach nur nach einem Hass auf Muslime und Ex-Muslime die nicht islamophobisch genug sind. Er hat ja mehrere Ex-Muslimische Organisationen vorher terrorisiert, was du ja auch zitierst. Ich bin nicht davon überzeugt, dass wenn er zu den Mormonen oder irgendeiner anderen Religion gefunden hätte, neben dem Islam verständlicherweise, dass er dann nicht dieses Attent ausgeübt hätte. Damit sehe ich das nicht als atheistischen Extremismus. Sonst wären ja Personen die ihre Partner umbringen auch zu hoher Wahrscheinlichkeit theistischer Extremismus.

              Während für die Identifikation mit Religion kaum Effekte berichtet werden können, befördert Atheismus rechtsextreme Überzeugungen. Verglichen mit anderen Faktoren, insbesondere dem Bildungsniveau, ist Religiosität jedoch weniger bedeutsam.

              Ich glaube dann sollte man sich erstmal eher auf die wichtigeren Faktoren konzentrieren gegen den rechten Terror? Rechter Terror wird definitiv hauptsächlich von nicht-Atheisten verübt.

              • Saleh@feddit.org
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                6 days ago

                Rechter Terror wird definitiv hauptsächlich von nicht-Atheisten verübt.

                Da möchte ich dann mal eine Quelle zu sehen. In Deutschland fallen mir als Taten spontan Magedburg, Halle, Hanau, München und der NSU ein.

                Zu Magdeburg habe ich noch gefunden, dass der Täter sich selbst als Atheist bezeichnet hat. Da er einen Weihnachtsmarkt angegriffen hat, richtete sich seine Tat auch nicht gegen Muslime oder ex-Muslime. Dabei scheint sich bei ihm die in dem ursprünglich zitierten Vice-Artikel problematische Mischung aus Sexismus, Sozialdarwinismus und dem Glauben an die eigene Intellektuelle Überlegenheit und damit generell Überlegenheit eingestellt zu haben. Damit kommen wir auch wieder auf das Thema von “Anti-Theismus” zurück, wo es eben nicht reicht persönlich Atheist zu sein, sondern man auch religiöse Menschen angreift, abwertet und versucht Menschen von Atheismus zu missionieren.

                Zu Halle kann ich nichts zur Einstellung des Täters finden. Ebensowenig zu Hanau, München oder NSU. Damit vermute ich, dass die Täter “konfessionslos” waren, weil dazu weder in die eine noch die andere Richtung etwas zu finden ist. Da religiöse/weltanschauliche Motive bei solchen Anschlägen jedoch untersucht werden, gehe ich davon aus, dass in Deutschland bisher auch kein Problembewusstsein für Atheismus in Verbindung mit Rechtsextremismus besteht.

                • Silverlous@startrek.website
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                  6 days ago

                  Nunja, islamistischer Terror ist nicht-Atheistischer rechter Terror Und wenn du glaubst, dass wenn du in nem hauptsächlich Religiösem Land nix zur Religion von jemandem findest, dass jetzt automatisch ein Atheist sein musst ist echt krass. Es wäre eher andersherum, dass man davon ausgeht dass jemand religiöse ist, wenn die mehrheit des Landes es ist, oder?

                  • Saleh@feddit.org
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                    6 days ago

                    Nunja, islamistischer Terror ist nicht-Atheistischer rechter Terror

                    Ich denke, mit der These macht man es sich zu einfach, doch auch wenn man sie so pauschal annimmt, dann haben wir in Deutschland seit den 90er Jahren über 200 Todesopfer von rechtsextremen Terror im Sinne von Nazis und anderen Nationalisten. Dagegen kommen wir glaube auf so um die 20 Todesopfer von islamistischem Terror.

                    Wie weiter oben zitiert ist es unstrittig, dass “Konfessionslose” überdurchschnittlich rechtsextrem sind, und dass auch in Regionen von noch deutlich mehr Menschen in der Kirche sind. Da kann man schlecht ohne konkrete Beweise annehmen, dass es bei denen, die dann Terror verbreiten, grundsätzlich wieder mehr religiöse Menschen geben soll.

    • Latschenkiefer@feddit.org
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      7 days ago

      inklusive aus dem Atheismus begründeten Glauben der rassischen Überlegenheit gegen “minderwertige Menschen” und eines “Wettkampfes der Völker”

      Das man selbst christlich sei war auch ein zentrales Argument für die eigene Überlegenheit und in der Kolonialzeit halfen christliche Missionare bei der Errichtung von Kolonien.

      https://www.planet-wissen.de/geschichte/deutsche_geschichte/deutsche_kolonien/christliche-kirchen-und-kolonialismus-100.html