• Lumidaub@feddit.org
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    14 days ago

    Vielschreiber

    wat.

    Betäubungsmittelkonsument

    Unter “Betäubungsmittel” fällt ja nun so einiges, nicht zuletzt Methylphenidat für ADHS.

    um sie „im Hinblick auf eine bestehende Gefahr/ein bestehendes Risiko zur Begehung einer schweren Gewalttat“ zu bewerten.

    Und dann?

    Gefährderansprachen

    “Hallo, Sie haben ADHS und eine Angststörung, haben Sie vor, in nächster Zeit irgendwem an die Gurgel zu gehen?” - “Jetzt ja.”

    Datenanalysesystem der hessischen Polizei von Palantir

    Oh Klasse…

    Ja, schön, wegsperren kann man die Leute, aber für bessere medizinische Versorgung reicht’s dann halt doch nicht.

    • lowleekun@ani.social
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      14 days ago

      Fascho-Software-Betarun, wie wunderschön sowas erleben zu dürfen 😍🔫. Und jetzt alle zusammen: “Ich habe ja nichts zu verbergen!” Und noch mal alle zusammen: “Denkt an die Kinder”

    • Teddy Police@feddit.org
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      14 days ago

      Und das ist der Punkt wo ich mir nicht mehr sicher bin ob es eine gute Idee war, die Diagnostik machen zu lassen. Ist ja nicht so als ob “nicht in Hessen wohnen” einen langfristig vor sowas schützen würde.

      Ja, schön, wegsperren kann man die Leute, aber für bessere medizinische Versorgung reicht’s dann halt doch nicht.

      Das ist die konservative Antwort auf “Gewaltverbrechen sind ein Mental Health Problem”.

      • Lhianna@feddit.org
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        14 days ago

        Nach der ADHS Diagnose hat man mir nahe gelegt mich auch auf Autismus testen zu lassen. Das war mir schon vor vier Jahren ein bisschen zu unsicher und ich hab es nicht getan. Jetzt bin ich echt froh darüber.

    • Diplomjodler@lemmy.world
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      14 days ago

      Leute wegzusperren ist zwar teurer als eine vernünftige psychiatrische Versorgung aber hat halt auch viele Vorteile. Man kann die aufgeblähten Budgets der “Sicherheits”-apparate rechtfertigen. Man kann ein allgemeines Klima der Angst erzeugen. Und natürlich hat man endlich einen Anwendungsfall für all die teure Überwachungssoftware. Da läuft doch jedem Autoritären das Wasser im Mund zusammen.

  • WalterLego@lemmy.zip
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    14 days ago

    Wie schön wäre es, wenn die Menschen nicht von Polizisten besucht werden, sondern von Therapeuten. Wenn es Hilfe statt Repression gäbe. Gestern vor einem Jahr hat die Polizei Mohamed Drame besucht, als er Hilfe gebraucht hat. Am Ende gab es keine Hilfe, sondern Kugeln.

    • Tartufo@lemmy.world
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      14 days ago

      Würde mich beim Einsatz von Kugeln gegen psychisch Kranke nicht wundern, wenn da ein Stück weit eine “wer tot ist kann nicht krank sein”-Einstellung eine Rolle spielt…

    • Obin@feddit.org
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      13 days ago

      Wäre auch nett wenn Polizisten da gleich breiter ausgebildet wären, mit entsprechenden Tests und Pflicht für Auffrischungsseminare, oder bei entsprechenden Einsätzen jeweils Spezialisten mitnehmen müssten, die dann auch die Entscheidungshoheit übernehmen können. Es gibt z.B. auch immer wieder Fälle bei denen Polizisten Personen mit Schlaganfall in die Ausnüchterungszelle stecken, mit fatalen Folgen, obwohl niemand der schon mal einen Erste-Hilfe-Kurs besucht hat und gesunden Menschenverstand aufweist einen Schlaganfall mit Alkoholisierung verwechseln würde. Muss einen aber halt auch kümmern, und vielleicht ist da bei der Polizei schon das Problem.

  • ComfortableRaspberry@feddit.org
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    14 days ago

    Das platzt mir echt die Krawatte… da kackt dir das Leben eh schon vor die Füße und die setzen ihren Mist noch oben drauf.

    Bleibt zu hoffen, dass diese Maßnahmen nicht die einer oder andere Person über ihre Belastungensgrenze bringt. Als ob Alltag allein nicht schon genug zu bewältigen wäre

  • rustydrd@sh.itjust.works
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    14 days ago

    Palantir in Aktion. Ich bin mir sicher, dass die Gefährderansprachen richtig gut helfen werden, gewaltbereite Leute von Taten abzuhalten. /s

  • PatrickYaa@feddit.org
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    14 days ago

    “‘Im Fokus’ stünden diejenigen, die ‘einen Risikomarker zur Begehung einer schweren Gewalttat’ aufweisen” […] “Suizidalität”

    Die wahren Verbrecher sind Leute, die so was verordnen…

  • einkorn@feddit.org
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    14 days ago

    Hat die Polizei nicht auch dedizierte Psychologen? Die könnten ja ein paar Therapieplätze anbieten. 🤷‍♂️

    • ComfortableRaspberry@feddit.org
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      14 days ago

      Die Küchenpsychologen unterstellen pauschal immer erst Mal Probleme mit Autorität, sobald man nicht blind vertraut sondern Maßnahmen hinterfragt… in der Konstellation würden vermutlich 90% der “therapieren” Personen direkt in die Sicherheitsverwahrung durchgeschleust

  • Novocirab@feddit.org
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    14 days ago

    „Bei Vielschreibern handelt es sich um Personen, von denen grundsätzlich keine Gefährdung ausgeht, die jedoch oftmals Behörden und Institutionen mit einer Vielzahl von teils wirren und komplexen schriftlichen Eingaben binden. Oftmals sind diese Eingaben mit unbegründeten Beschwerden verbunden.“ (PM)

    Da hat jemand von der hessischen Polizei sich ja mal selten ehrlich über die Absichten ausgedrückt.

  • sk1nnym1ke@piefed.social
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    14 days ago

    Vielschreiber

    Wie viele Wörter darf ich jetzt maximal am Tag schreiben bevor ich auf eine Liste lande?

  • alleycat@feddit.org
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    14 days ago

    Ich verstehe immernoch nicht, auf welcher Datengrundlage diese “Taskforce” jetzt eine akute Fremdgefährdung ermitteln will.

    Die Betroffenen werden irgendwann mal so psychisch auffällig, dass die Polizei einschreiten muss und/oder sie in akute psychiatrische Behandlung müssen. Dann werden sie irgendwann entlassen. Was muss sich seit der Entlassung ändern, dass es eine Gefährderansprache rechtfertigt? Wird deren Social Media überwacht (“Vielschreiber”)? Müssen sie erst erneut auffällig werden? Was bringt es überhaupt, gerade jetzt alle nochmal zu überprüfen?

    Und was soll eine Gefährderansprache überhaupt bringen? - Es sind ja keine Terroristen, die Gewalttaten von langer Hand planen.

    • Saleh@feddit.org
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      14 days ago

      Und was soll eine Gefährderansprache überhaupt bringen? - Es sind ja keine Terroristen, die Gewalttaten von langer Hand planen.

      Ich glaube nicht, dass sich Terroristen von einer Gefährderansprache beeindrucken lassen. Gerade weil man die effektivste und beliebteste Terrorwaffe - ein KFZ - überall in Deutschland kaufen oder mieten kann.

      Was eine Gefährderansprache dagegen mit Sicherheit bewirkt, ist es Verfolgungswahn zu steigern. Damit wird die Polizei eher zu Verschlechterung der Gesundheit der Betroffenen beitragen, was langfristig dazu beiträgt, dass sie in eine Ausnahmesituation kommen, wo eine Fremd- oder Eigengefährdung wahrscheinlicher wird.

  • AtoMops@feddit.org
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    13 days ago

    Weiche Ziele verbessern ja auch die Statistik. /s

    Krasser finde ich: “Laut Robert-Koch-Institut erhielten im Jahr 2023 40,4 Prozent der Erwachsenen in Deutschland eine Diagnose für eine psychische Störung.”

    Ist irgendwie grad Sonnensturm oder so?

    • Toe Tags@feddit.org
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      12 days ago

      Wer sich im öffentlichen Strassenverkehr bewegt und zählt, kommt bestimmt auf mehr als 40,4% /j

      Das kann man von zwei Seiten betrachten. Wahrscheinlich ist die Zahl der Erwachsenen mit psychischen Störungen nicht so stark gestiegen. Der Anteil der versteckten und nie erfassten Fälle ist nur geringer. Es ist jedoch gesellschaftsfähiger sich Hilfe zu holen.

  • Samsy@lemmy.ml
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    14 days ago

    Da hier einige wegen ADHS oder Autismus sorgen haben. Ich denke es geht wohl bei diesen psychisch kranken vordringlich um Schizophrene. Wobei bei denen nicht zu fragen ist, ob sie eine Tat planen sondern wie es mit der Medikamenten-Einnahme so läuft. Weil bei denen ist die Frage nach “gut eingestellt” der Unterschied zwischen “alles ist cool” oder “ich schupse diese Dämonen, die ich wahrnehme gleich vor einen Zug”.

    • azolus@slrpnk.net
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      14 days ago

      Weil bei denen ist die Frage nach “gut eingestellt” der Unterschied zwischen “alles ist cool” oder “ich schupse diese Dämonen, die ich wahrnehme gleich vor einen Zug”.

      Derarte Pauschalisierungen sind nicht nur unzutreffend, sondern tragen zur weiteren Stigmatisierung von Menschen bei, die stattdessen unterstützt gehören. Die meisten Menschen mit Schizophrenie sind nicht gefährlich. Manche, nicht alle, brauchen medikamentöse Behandlung, um ein gutes Leben zu führen - daneben sind ein stabiles soziales Umfeld und ein stressarmer Alltag wichtig. Besonders schwer Erkrankte können psychotische Episoden erleben, aber dann sind sie eher eine Gefahr für sich selbst (“ich muss die Maden unter meiner Haut entfernen”/Flucht vor Verfolger auf offener Straße), als gewalttätig - mit passender Therapie lässt sich das aber fast immer verhindern. Für diese schweren Fälle muss es bessere Behandlungsangebote geben - menschenwürdige Präventionsarbeit läuft über psychiatrische Betreuung, nicht durch polizeiliche Überwachung und Gefährderansprachen.

      Es gibt kein gutes Argument, diese Menschen polizeilich zu überwachen, außer man möchte im schlimmsten Fall für hilfsbedürftigen Personen die Paranoia noch schlimmer machen. Derarte Politik spaltet die Gesellschaft und stellt psychisch Erkrankte pauschal als potenzielle Gefährder dar - ein Angriff auf die Menschenwürde.

    • Teddy Police@feddit.org
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      13 days ago

      Ich habe keine Sorgen weil das so laufen könnte wie es vernünftig wäre, ich habe Sorgen weil ich nicht allen Polizisten und Staatsanwälten vorbehaltsfrei glaube, dieses Maß an Vernunft aufbringen zu können.

    • WalterLego@lemmy.zip
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      14 days ago

      Das hilft bestimmt, wenn Menschen mit psychischen Problemen Hausbesuche der Polizei bekommen.